Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krusnohori

Ein aussergewöhnlicher Rohstoffreichtum im Erzgebirge sorgte für eine starke wirtschaftliche Entwicklung. Über 800 Jahre hinweg formte sich eine Kulturlandschaft mit dem Abbau von Silber, Zinn, Kobalt, Eisen und Uran. Viele wissenschaftliche Erkenntnisse und richtungsweisende Innovationen kommen aus dieser Region.

Die Montanregion Erzgebirge/Krusnohori repräsentiert eine zusammenhängende Bergbau-Wirtschaft vom 12. bis ins 20. Jahrhundert. Ausgangspunkt war der Silberbergbau in Freiberg, später wurden immer mehr Erze im Erzgebirge entdeckt.

Die Gewinnung von Kobalterzen machte das Erzgebirge vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zu einem führenden Blaufarbenproduzenten. Blaufarbe wurde bei der Porzellanmalerei verwendet. Gegen Ende des Bergbaus wurde Uran aus der Tiefe geholt. 

Eine besondere Technik waren beispielsweise Pumpen zur Entwässerung, Grundlage von heutigen Pumpsystemen. Heute noch prägen Anlagen, Halden und Pingen aus unterschiedlichen Bergbauepochen die verschiedenen Orte. Der Bergbau entwickelte ein umfassend kulturelles Erbe mit vielen Traditionen. Immer wieder entstanden neue Wirtschaftszweige.

Das Besondere am Welterbe sind die vielen Stätten, die länderübergreifend einbezogen wurden. Initiiert wurde die Montanregion durch «Lehre und Tourismus». Das Erbe soll lebendig bleiben und der Tourismus gestärkt werden. 

Sächsische Welterbe

  • Hochmittelalterliche Silberbergwerke Dippoldiswalde
  • Montanlandschaft Altenberg-Zinnwald
  • Verwaltungssitz Lauenstein
  • Montanlandschaft Freiberg
  • Bergbaulandschaft Hoher Forst
  • Montanlandschaft Schneeberg
  • Blaufarbenwerk Schindlers Werk
  • Montanlandschaft Annaberg-Frohnau
  • Bergbaulandschaft Pöhlberg
  • Bergbaulandschaft Buchholz
  • Historische Altstadt Marienberg
  • Bergbaulandschaft Lauta
  • Bergbaulandschaft Ehrenfriedersdorf
  • Saigerhüttenkomplex Grünthal
  • Bergbaulandschaft Eibenstock
  • Bergbaulandschaft Rother Berg
  • Bergbaulandschaft Uranerzbergbau

Tschechische Welterbebe

  • Bergbaulandschaft Jáchymov
  • Bergbaulandschaft Abertamy – Boží Dar – Horní Blatná
  • Roter Turm des Todes
  • Bergbaulandschaft Krupka
  • Bergbaulandschaft Vrch Mědník

Assoziierte Objekte

  • Elite-Automobilwerke
  • Porzellanfabrik Kahla, Zweigwerk Freiberg
  • Jagdschloss Augustusburg
  • Kalkwerk Lengefeld
  • Grüner Graben Pobershaus
  • Sachzeugen des Kunsthandwerkes in Seiffen
  • Papiermühle Niederzwönitz
  • Geotop Scheibenberg
  • Eisenhütte Schmalzgrube
  • St. Andreas Fundgrube/Weisse Erden Zeche
  • Herrenhaus Auerhammer
  • Bestecke- und Silberwarenfabrik Wellner
  • Schneeberger Flossgraben
  • Geotop Roter Kamm
  • Schloss Schwarzenberg
  • Wismut-Hauptverwaltung Chemnitz
  • Bergarbeiterkrankenhaus Erlabrunn
  • Sachzeugen des Steinkohlenbergbaus Oelsnitz/Erzgebirge
  • Kalkwerk in Háj, Tschechien

Welterbe Montanregion
c/o Wirtschaftsförderung Erzgebirge
Adam Ries Str. 16
D-09456 Annaberg-Buchholz

+49 3733 1450
kontakt@wfe-erzgebirge.de
montanregion-erzgebirge.de

Terra Mineralia – Schatzkammer in Freiberg

Das Schloss Freudenstein wurde renoviert, um die wunderschöne Ausstellung «Terra Mineralia» zu ermöglichen. Es ist eine Reise zu auserlesenen Mineralien aus aller Welt. Jedem Kontinent ist ein Ausstellungsraum gewidmet.

Mit 3500 Mineralien, Edelsteinen und Meteoriten steht sie den faszinierendsten Ausstellungen weltweit in nichts nach. Bewundernswert, was für Schönheiten in unserer Erde schlummern. Immer wieder ein riesengrosses Staunen auslösend. An der Ausstellung wird auf die Exkursionen von Studenten und Professoren hingewiesen. Gerade im Fachbereich Geologie vermittelt die «TU Freiberg» praktisches Wissen.

Im benachbarten Krügerhaus werden deutsche Mineralien gezeigt – wunderschöne und faszinierende Schätze aus deutschen Fundorten: Silberlocken aus Freiberg, kostbare Edelsteine, atemberaubend schöne Achate, eine Galerie von Kristallmodellen und vieles mehr.

TU Bergakademie Freiberg, Terra Mineralia
Schloss Freudenstein
Schlossplatz 4
D-09599 Freiberg

+49 3731 394 654
fuehrungen@terra-mineralia.de
https://terra-mineralia.deterra-mineralia.de

Öffnungszeiten:
Montag-Freitag 10:00-17:00h
Samstag-Sonntag 10:00-18:00h

Silberstadt Freiberg

Silberstadt Freiberg

Freiberg ist ein wichtiger Ort für Erzreisen. Vor über 800 Jahren wurde in der Silberstadt das wertvolle Silber entdeckt. Sofort strömten viele Menschen in die Region, um dieses Silber zu gewinnen. Dank dieser legendären Erzfunde wuchs Freiberg im Mittelalter zur bedeutendsten Stadt in Sachsen.

Markgraf «Otto der Reiche» gründete das Schloss Freudenstein, heute Sitz einer der wohl schönsten Mineraliensammlungen.  

Ich besuchte Freiberg im Juni 2022. Mir gefiel die Stadt echt. Sie besitzt hübsche Cafés. So besuchte ich das Café Momo, und liess es mir mit heisser Schokolade und einer feinen Baiser Torte schmecken. 

Später spazierte ich durch die Stadt, führte Gespräche mit Studenten und steuerte die Tourismusinformation an – “Einladend und sehr grosszügig eingerichtet.” Ich nutzte die Zimmervermittlung und bezog das Hotel Kreller für zwei Nächte. 

Ein kleiner Abendspaziergang, ein feines Essen und eine angenehme Nacht, bevor ich am nächsten Tag Freiberg erkundete, natürlich gleich mit der Mineraliensammlung. Letztendlich, wie vieles andere, ein Werk von Professoren der TU Freiberg. 

Einen Blick erhaschte ich ins Rathaus, dort hängt die Leiter, womit der Prinzenraub von Altenberg begangen worden war: Ein Adliger will durch die Entführung eines Prinzen ein Lösegeld als Ersatz für seinen Kriegsdienst erpressen.
Ich spazierte durch die Gassen und führte viele Gespräche mit Einheimischen. 

Am Nachmittag wanderte ich zu den Zechen, als erstes die Alte Elisabeth, dort stehen noch die Gebäude. Beim Abrahamschacht ist ein grosses Antiquariat mit 200’000 Büchern untergebracht. Das Gelände wird sorgsam durch Private saniert. Schliesslich gings zur «Reiche Zeche». Hier unterhält die Bergbau Akademie Freiberg ein Forschungszentrum. 

Während meines Besuchs fanden keine Führungen statt. Auch das Bergbaumuseum wurde gerade renoviert. Wieder ein Ausflug nach Freiberg? Bestimmt, die Altstadt lädt immer zum Bummeln ein, und es gibt bestimmt haufenweise zu entdecken.

Tourist Information Silberstadt Freiberg
Schlossplatz 6
D-09599 Freiberg

+49 3731 273 664
tourist-info@freiberg.de
freiberg.de



Silberstadt Schwaz, im Herzen vom Karwendel

Schwaz lockte als Silberstadt Abenteuerlustige, Händler, Bergleute und Fürsten in Tirol. In der Blütezeit um 1500, arbeiteten hier noch 15.000 Knappen und Schmelzer. Dank seiner Silbervorkommen wuchs die Stadt damals nach Wien, zur zweitgrössten Stadt Österreichs. Heute lädt Schwaz zum Entdecken der Silberspuren ein.

Sie birgt eine anmutige Altstadt für Kultur, Genuss und Shopping. Das mittelalterliche Flair blieb bis heute erhalten. Die Altstadt umrahmt das Schwazer Rathaus aus dem frühen 16. Jahrhundert und die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Weitere Sehenswürdigkeiten, wie das Rabalderhaus, das Fuggerhaus oder das Franziskanerkloster mit seinem beeindruckenden Kreuzgang sind fussläufig erreichbar. 

Bei Neugierde liessen sich versteckte Plätze finden, wie der Gewölbekeller im Palais Enzenberg in der Franz-Josef-Straße oder auch der Dachstuhl der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Diese Orte werden aber auch bei einer Stadtführung gezeigt. 

Die Übernachtungsgäste von Schwaz erhalten eine Silbercard für vergünstigten Eintritt. Und es kann ein Silberzehner im Wert von Euro 10,- bei allen Banken in der Region erworben werden, den 500 Betriebe akzeptieren. Der Silberzehner funktioniert wie Bargeld; einen Silberzehner gerne als Andenken mitnehmen. 

Tourismusverband Silberregion Karwendel
Münchner Straße 11
A-6130 Schwaz

+43 5242 63240
info@silberregion-karwendel.com
silberregion-karwendel.com

Bergakademie in Freiberg

Freiberg kann mit der «TU Bergakademie Freiberg» auf eine lange Tradition zurückblicken. Sie wurde 1765 gegründet, um Wissen für den Bergbau zu bündeln und neue Techniken zu entwickeln. Ein Café begrüsst die Studierenden für weitere Infos mit einigen, schönen Souvenirs.

Die Terra Mineralia im Schloss Freudenstein und die mineralogische Sammlung im Krügerhaus ermöglichten Initiativen der Universität Freiberg. 

Die Universität lässt 4.000 Studierende in 69 Studiengängen studieren, wissenschaftlich fundiert und praxisorientiert. In der “reichen Zeche” habe ich viele Forschungseinrichtungen gesehen. Dort nehmen sie sich besonders des Umgangs mit Ressourcen an. Eine Ausstellung zum Kohlenstoff befindet sich noch auf dem Gelände.

Wer in Zukunft gefragtes Wissen sucht, der findet hervorragende Antworten bei der technischen Universität Freiberg. Hier mein kurzer Eindruck;

Universität Freiberg
Prüferstr. 2
D-09599 Freiberg

+49 37 31 39 34 69
studienberatung@zuv.tu-freiberg.de
tu-freiberg.de

Reiseführer Erzgebirge mit Böhmen und Sachsen

Auf meine Reiseidee «Erzreisen» war ich im Zuge der Vorbereitung auf einen Reiseführer zum Erzgebirge gestossen. Auf der Reise nach Freiberg konnte ich in Berlin den Autor Frieder Monzer treffen. Er stammt aus dem Erzgebirge, was sowohl Sachsen als auch Böhmen umfasst. In Böhmen sind die Gipfel.

Besonders sein Reiseführer liefert die Abdeckung beider Länder. Das ist auch richtig, denn das Unesco Welterbe, Montanregion Erzgebirge betrifft 22 Orte in Böhmen und Sachsen. 

Frieder Monzer geht auf die Geschichte ein und beschreibt die Orte, die es im Erzgebirge gibt. Der Trescher Verlag sorgt für ein ansehnliches Layout und eine übersichtliche Gestaltung. In Freiberg selbst prüfte ich dessen Tipps. Sorgsam ausgewählt sind sie. Das macht die Stärke eines guten Reiseführers aus. Sehr gelungener Tipp: «Café Momo, angenehm.» Auch zu den übrigen Zielen in Freiberg konnte ich mich super vorbereiten. 

Dieser Reiseführer wird mir noch kompetente Dienste erweisen. 

Hier die Bezugsquelle
Erzgebirge von Frieder Monzer und Hermann Bähme-Schalling
erschienen im Trescher Verlag, Berlin
ISBN 978-3-89794-565-4

Ausstellungen in Pfännerhall

Auf einer Pressereise besuchten wir als erste Station die Pfännerhall. Eine grosse Halle, sie diente als zentrale Werkstatt vom Braunkohlenwerk «Wayss & Freytag AG». Die Halle verfügt über Art déco-Elemente und ist mit seiner T-förmigen Kreuzstruktur und den lichtdurchfluteten Innenräumen ein bemerkenswertes Zeugnis der Industriekultur. Zuerst dachte ich, es sei lediglich eine Eventhalle. 

Doch Pfänderhall gestaltet eine bewegte Ausstellung über den Bergbau.
Nicht nur eine faszinierende Ausstellung:
«Fundort Pfännerhall/Diorama Waldelefant»; der Altelefant «Ele» ist hier beheimatet und macht Urgeschichte erlebbar.

Stephan Zurfluh vor dem Waldelefant Ele

Eine wunderbare Ausstellung ist rund um die transozeanische Segelexpedition «ABORA» errichtet. Das Projekt möchte beweisen, dass die Menschen schon seit 16’000 Jahren die Weltmeere befuhren.

Zu guter Letzt noch das erste Fahrrad, welches in der Region entwickelt wurde. Ein Teilnehmer der Pressereise meinte, das allererste Fahrrad sei aus Karlsruhe. Da muss ich noch hin.

erstes Fahrrad in Pfännerhall

Zentralwerkstatt Pfännerhall
Grubenweg 4
D-06242 Braunsbedra

+49 3463390825
info@pfaennerhall-geiseltal.de
pfaennerhall.de

Schaubergwerk in Sangerhausen

“Im Berg ist es dunkel. Nur im Schein der Stirnlampen lässt sich die Vielfalt seiner geologischen Schätze erahnen.” So beginnt der Prospekt vom Schaubergwerk Röhrigschacht. Das Schaubergwerk Röhrigschacht befindet sich im historischen Bergbaugebiet vom Südharz. Dort wurden über viele Jahre Kupfer- und Silbererze abgebaut. 

Mit der Schachtförderanlage wird in 300 Meter Tiefe vorgestossen. Mit der Grubenfahrbahn ein Kilometer zu einem Abbaufeld.

Die harte Arbeit der Bergleute zeichnet sich hier spürbar ab, auch wenn sich die Techniken immer mehr verbessern konnten. Der «Bohrhammer BHS 25» kann heute immerhin betätigt werden. 

Nach dem Besuch werden die Gäste in der Bergmannsklause verköstigt. Es gibt auch Führungen, welche in die Halbschicht führen. In diesem Raum hatten die Bergleute unter Tage gevespert. 

Weitere Expeditionen;

  • Segen-Gottes-Schlotte (bernsteinfarbige Kristallbänder)
  • Altbergbau (grünes Gewölbe)
  • Elisabethschächter Schlotte (schöne Gipskarsthöhle)
  • Altbergbau mit Kanufahrt

Zudem gibt es ein Bergbaumuseum. 

Für Veranstaltungen geben sich die Macher vom Röhrigschacht äusserst ideenreich.

Erlebniszentrum Bergbau
Lehde 14, Wettelrode
D-06526 Sangerhausen

+49 3464 587 816
roehrig-schacht.de